Die Kollekte ..... Kirche erklärt

Eine Kollekte (von lateinisch: colligere „sammeln“) ist eine Geldsammlung für kirchliche oder wohltätige Zwecke. Sie wird während und/oder am Ende eines Gottesdienstes gesammelt.

Schon seit den ersten Jahren der Kirche gehörte die Kollekte mit zu den Zusammenkünften der Gemeinden. Dort wurde für besondere Zwecke gesammelt. Der Apostel Paulus bat (reiche) Gemeinden wie die in Korinth um Geldspenden, um Liebesgaben, wie er es nennt, für die otleidende Gemeinde in Jerusalem.

Im 1. Korintherbrief gibt Paulus eine Anweisung für die Kollekte: „Jeder soll immer am ersten Tag der Woche etwas zurücklegen und so zusammensparen, was er kann“ (1 Kor 16,2), denn „euer Überfluss helfe ihrem Mangel ab“ und „einen fröhlichen Geber hat Gott lieb“ (1 Kor 8,14 und 9,7). Die Kollekte war ein Zeichen der Solidarität mit den Armen, die zu den christlichen Gemeinden gehörten.

Bis heute wird in christlichen Gottesdiensten gesammelt - mit einem „Klingelbeutel“ (sie heißen so, weil früher kleine Glöckchen an ihnen befestigt waren, die klingelten) oder mit einem offenen Korb.In unserer Kirchengemeinde sammeln wir lediglich am Ausgang. Die meisten anderen evangelischen Gemeinden sammeln auch beim Lied nach der Predigt. Manchmal werden danach die Körbe mit dem Geld zum Altar oder in seine Nähe gebracht, um so deutlich zu machen: Wir danken Gott und geben etwas von dem, was wir haben. Die Gemeinden können meist nur einmal im Monat selbst über die gesammelten Gaben verfügen, da für alle anderen Sonntage von unserer Landeskirche bzw. unserem Kirchenkreis festgelegt worden ist, wer die Spenden bekommt.

In jedem Gottesdienst wird genannt, wofür konkret gesammelt wird. Am Ausgang befindet sich zudem unser „Opferkasten“, mit dem wir für „diakonische Zwecke“ in unserer Kirchengemeinde sammeln - also für Menschen aus SHS, die finanzielle Unterstützung nötig haben. Mit dem „Freiwilligen Kirchgeld“ haben Sie die Möglichkeit, konkret für Zwecke unserer eigenen Kirchengemeinde zu spenden.

Auch bei der Kollekte ist die Zukunft digital: Im Sommer 2018 meldete die evangelische Kirche einen „Digitalen Klingelbeutel“ zum Patent an. Er besitzt ein Display und ermöglicht neben dem traditionellen Bargeldeinwurf in den Stoffbeutel auch eine Kartenzahlung ohne PIN-Eingabe. In

Planung befindet sich auch eine bundesweite APP, mit der eine Kollekte mittels Smartphone gegeben werden kann.

Carsten Glatt