Der Kreuzweg Jesu
In vielen katholischen Kirchen finden wir 14 Kreuzwegstationen, die zum Nachgehen und Meditieren des Kreuzweges Jesu einladen. Das geschieht insbesondere in der Passionszeit. Hier versuchen Christinnen und Christen zu verstehen, dass Jesus von Nazareth Erniedrigung, Folter und Tod auf sich genommen hat, um uns Menschen die frohe Botschaft von dem grenzenlos gnädigen Gott zu schenken.
Schon im 3. Jh. n. Chr. wurden in Jerusalem Gedenkstätten oder Kapellen an zunächst zwei, später an sieben Stellen des vermuteten historischen Kreuzweges Jesu errichtet. Im 14. Jh. fanden dort unter der Führung der Franziskanermönche Prozessionen auf dem Leidensweg Christi für Pilger statt. Jene brachten dann diese besondere Andachtsform in ihre Heimatländer nach Europa zurück.
Im 16. Jh. entwickelten sich dann die heute üblichen 14 Stationen des katholischen Kreuzweges, von denen allerdings vier Stationen (nämlich: 3, 4, 6, 7) keinerlei biblischen Bezug haben und daher auch historisch und aus protestantischer Sicht eher zweifelhaft sind. Auch dass der Leichnam Jesu in den Schoß seiner Mutter gelegt wurde (Station 13), ist nicht biblisch.
1. Jesus wird zum Tode verurteilt
2. Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
3. Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
4. Jesus begegnet seiner Mutter
5. Simon von Kyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
6. Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
7. Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
8. Jesus begegnet den weinenden Frauen
9. Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
10. Jesus wird seiner Kleider beraubt
11. Jesus wird ans Kreuz genagelt
12. Jesus stirbt am Kreuz
13. Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt
14. Der heilige Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt
"evangelischer Stukenbrocker Kreuzweg" in der Friedenskirche
Schon im Oktober 2005 entwickelten die Konfirmandinnen und Konfirmanden der Friedenskirche ihren eigenen „evangelischen Stukenbrocker Kreuzweg“ mit 14 Linolschnitten zu den biblischen und für sie besonders wichtigen Ereignissen auf dem Wege Jesu zu seiner Kreuzigung und in seinen Tod. Dieser evangelische Kreuzweg hängt seit 2006 in der Friedenskirche und lädt alle, die es möchten, ein, den Kreuzweg Jesu zu erinnern und zu meditieren.
Dabei mag es geschehen, dass ich auch einen neuen oder einen anderen Zugang finde zu meinen eigenen Schmerz- oder Leiderfahrungen, einen Zugang, der mir helfen kann, im Angesicht GOTTES mit meinem Leid vielleicht besser oder mit mehr Gottvertrauen fertig zu werden.
Pfr. Reinhard E. Bogdan