Abendgottesdienst mit Bibliolog am 28. April um 18.00 Uhr in der Versöhnungskirche

Abendgottesdienst mit Bibliolog im April

Ein besonderer Gottesdienst erwartet uns am 28.4.2024 um 18 Uhr in der Versöhnungskirche, denn Volkhard Dietrich und Daniela Fey laden zum Gottesdienst mit Bibliolog ein.

Anstelle einer Predigt wird ein Bibeltext mit der Methode des Bibliologes sozusagen von innen heraus erlebt und mit der Gemeinde ausgelegt. Im Verlauf des Bibliologs werden die Gottesdienstbesucher aufgefordert sich in eine bestimmte Gestalt aus der Geschichte hineinzuversetzen. Der Gemeinde wird nun eine Frage in der Rolle dieser Gestalt gestellt, z.B. „Wie fühlst Du Dich, Johannes, nachdem Du die Worte Jesus gehört hast.“. Die Gottesdienstbesucher dürfen sich nun aus dieser Rolle heraus auch äußern, ohne dass jemand nach vorne kommen oder in ein Mikrofon sprechen muss. Der/die Bibliolog-Leitende kommt an den Platz desjenigen, der einen Gedanken beitragen möchte und wiederholt das Gesagte noch einmal in eigenen Worten für die ganze Gemeinde. Dabei versucht er/sie den Sinngehalt der geäußerten Beiträge so genau wie möglich wieder zu geben. Der Bibliolog  ermuntert zum Dialog zwischen biblischer Geschichte und Lebensgeschichte. Verschiedene Sichtweisen, die sich auch gerne mal widersprechen dürfen sind erwünscht und machen den Bibliolog erst richtig interessant.

Entwickelt wurde der Bibliolog von dem jüdischen Nordamerikaner Peter Pitzele auf dem Hintergrund seiner Ausbildung als Psychodramaleiter und Literaturwissenschaftler. Er entspricht der rabbinischer Auslegungsweise des Midrasch, nach der die Texte der Tora durch eine kreative Füllung ihrer Lücken ausgelegt werden können. Diese Auslegungsweise unterscheidet zwischen dem „schwarzen Feuer“, dem Buchstabengehalt der biblischen Texte, und dem „weißen Feuer“ als dem Raum zwischen den Worten. Sie geht davon aus, dass sich die tiefere Wahrheit eines Textes im religiösen Dialog erschließen kann.

Der Bibliolog ist seit 2005 in Deutschland bekannt und hat sich in christlichen und interreligiösen Kontexten bewährt. Man muss nicht einmal die Bibel kennen oder an Gott glauben, um an ihm teilnehmen zu können. Er vertraut auf die Kraft der biblischen Texte und darauf, dass jeder etwas zu ihrer Auslegung beitragen kann.

Daniela Fey hat den Bibliolog im Rahmen ihrer Ausbildung zur Gemeindepädagogin kennen gelernt, und hat seitdem mit verschiedensten Gruppen Bibliologe durchgeführt.

Gemeinsam mit Volkhard Dietrich möchte sie am 28. April im Abendgottesdienst in der Versöhnungskirche das Gleichnis vom verlorenen Sohn ( Lk 15, 11- 32 ) ins Visier nehmen. Die Gemeinde ist herzlich zur Teilnahme an diesem besonderen Gottesdienst eingeladen.